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Vanessa Kuhfs

Menschen mit ausreichend Geld können Unsterblichkeit erlangen, indem sie Klone ihres biologischen Körpers vorrätig halten, die nach Bedarf mit ihrem Stack bestückt werden. Dieser umgedeutete Gebrauch von einer Transport-Technologie zu einem Werkzeug der Unsterblichkeit verändert das Verhältnis der Charaktere zum Tod – und zum eigenen Körper als eine austauschbare Hülle, die fortan nur noch als Mittel zum Zweck dient.

Der ehemalige Elitesoldat Takeshi Kovacs wird 250 Jahre nach seinem Tod ins Leben »zurückgeholt«. Sein Bewusstsein, gespeichert und über die gesamte Zeit hinweg eingelagert, wird nun in einen fremden Körper heruntergeladen. Er wird beauftragt, den Mord an einer der hochrangigsten und reichsten Persönlichkeiten des 24. Jahrhunderts aufzuklären: Laurens Bancroft. Als Gegenleistung wird Kovacs die Chance auf ein neues Leben versprochen. In einer Welt, in der biologisches Sterben längst überwunden wurde, lebt auch Bancroft nach seinem physischen Tod weiter. Ein ständig aktualisiertes Back-up seines Bewusstseins und der Download in eine identische körperliche Kopie machen es möglich.

Kovacs bekommt eine kurze Einweisung in seinen neuen Leih-Körper, upgegradet mit speziellen Funktionen und technischen Erweiterungen, die Bancroft finanziert: »As such, you are the property of Laurens Bancroft«1, wie ihm ein Mitarbeiter der Einrichtung erklärt. Im Warteraum für die zurückgeholten Menschen wartet die Polizistin Kristin Ortega2 bereits auf Kovacs. Sie soll ihn zum Anwesen der Bancrofts begleiten. Während sich beide unterhalten, bekommt Kovacs das Wiedersehen eines Elternpaares und ihrer Tochter mit. Sie starb mit sieben Jahren bei einem Unfall und kehrte schließlich im Körper einer alten Frau zurück. Ein Ersatzkörper als Opferentschädigung, bereitgestellt vom Staat. Der Vater ist darüber sichtlich verstört und stellt einen Mitarbeiter zur Rede. Laut Gesetz stehe ihr ein neuer Körper zu. Dieser antwortet darauf: »You get whatever’s in inventory. If you don’t like it, pay for an upgrade or put her back in storage.«3

Die Netflix-Serie »Altered Carbon« spielt in einer Welt, in der die Gesellschaft im Besitz einer  Mind-Upload-Technologie in Form von sogenannten »kortikalen Datenstacks« ist. Sie ermöglicht die Speicherung und den Transport des Bewusstseins eines Menschen an weit entfernte Orte, auch außerhalb der eigenen Galaxie. Dort kann das Bewusstsein in einen beliebigen Körper, auch »Sleeve«, also Hülle,4 genannt, heruntergeladen werden. Im Verlauf der Handlung wird die ursprüngliche Intention der Transport-Technologie verlassen. Menschen mit ausreichend Geld können Unsterblichkeit erlangen, indem sie Klone ihres biologischen Körpers vorrätig halten, die nach Bedarf mit ihrem Stack bestückt werden. Dieser umgedeutete Gebrauch von einer Transport-Technologie zu einem Werkzeug der Unsterblichkeit verändert das Verhältnis der Charaktere zum Tod – und zum eigenen Körper als eine austauschbare Hülle, die fortan nur noch als Mittel zum Zweck dient. Die Serie verdeutlicht, wie sich Macht und Geld über Generationen selbst erhalten. Die Elite lebt »über den Wolken« und genießt die saubere Luft, während unter ihnen das normale Volk in Smog und dunklen Gassen haust. Dabei erscheinen die düsteren Motive als spannende und unterhaltsame Fiktion. Die Serie bearbeitet Diskurse des Transhumanismus und inszeniert diese mit dramaturgischen Mitteln.



»Altered Carbon« – transhumanistische Ideen verarbeitet in einer Serie

Der Transhumanismus bezeichnet eine technologische und philosophische Denkrichtung, die den Menschen technologisch, biologisch und genetisch hin zu einer Gehirn-Computer-Schnittstelle optimieren möchte. Die Vorsilbe »Trans« beschreibt dabei den Übergang vom Humanismus zu einem neuen, perfektionierten Menschen. Geprägt wurde der Begriff von dem Philosophen Julian Huxley. Er beschrieb den Transhumanismus folgendermaßen: »man remaining man, but transcending himself, by realizing new possibilities of and for his human nature.«5 Mensch und Technik verschmelzen miteinander – ohne hinfällige Körper, Sterblichkeit und Verfall. Auch wenn wir aktuell (noch) nicht im Besitz einer solchen Technologie sind, wird das Bestreben der Überwindung von Sterblichkeit durch entsprechende Lösungen schon heute forciert. 2045 solle das Jahr sein, in dem der Mensch seine biologischen Grenzen überwinde, prognostiziert Raymond Kurzweil, Vordenker der Transhumanismus-Bewegung und Google-Chefentwickler.6

Doch wie begründet sich dieser Wunsch nach ständiger Selbstoptimierung bis hin zur vollständigen Ablösung des Bewusstseins vom Körper? Nayef Al-Rodhan, Neurowissenschaftler und Philosoph, beschreibt diese Forschungsaktivitäten als unvermeidliche Bestrebungen, welche tief in der menschlichen Natur verwurzelt seien.7 Ihr Ursprung liege im Streben des Menschen nach neurochemischer Befriedigung. Dies äußere sich in fünf Motivatoren, auch »Neuro P5« genannt: Macht, Profit, Vergnügen, Stolz und Dauerhaftigkeit. Entsteht eine Möglichkeit, die eine Verbesserung der Motivatoren verspricht, werde der Mensch diese in der Regel nutzen, auch wenn sie sich auf lange Sicht als unsicher oder sogar gefährlich erweisen könnte.8 Dies zeigt für Al-Rodhan, dass sich die Kultur über die natürliche menschliche Biologie hinwegsetze. Resultat dieser Bestrebungen könnte eine postbiologische Welt sein, in der das menschliche Denken unabhängig vom sterblichen Körper stattfinde.9 Kryonik-Anbieter10 wie Alcor oder Nectome nutzen flüssigen Stickstoff, um das Gehirn durch chemische Prozesse zu konservieren. Wenn die Technologie weiter fortgeschritten ist, soll nicht nur das Gehirn gescannt und ausgelesen, sondern das ganze Bewusstsein in eine Computersimulation übertragen werden können.11 Diese Methode wird als »Mind-Uploading« bezeichnet.

Um diese Visionen technisch zu ermöglichen, setzt die transhumanistische Bewegung ihre Hoffnung unter anderem in die Quanten Informationsverarbeitung. »Quantensysteme sind in der Lage, Information auf eine klassisch undenkbare Weise zu verarbeiten, indem nicht mehr Bits, sondern Quantenbits ihren Zustand in fest definierter und kontrollierter Weise verändern.«12 Die Idee, eine simulierte Version des eigenen Bewusstseins zu konstruieren, basiert auf der Vorstellung, einen Quantenzustand so zu verändern, ohne ihn vollständig zu messen und somit konkret real werden zu lassen. Vielmehr soll die Überführung eines Quantenzustandes in einen anderen Quantenzustand den »[anderen] Modus von Realität«13 aufrechterhalten. Doch wann und in welchem Umfang in Zukunft Technologien zur Verfügung stehen werden, mit denen das komplette Gehirn in seiner Materie, dem Bewusstsein und der Ich-Identität, gescannt und übertragen werden kann, ist auch für Kryonik-Anbieter wie Nectome nicht eindeutig abzusehen. Ziel der Unternehmen ist es, das menschliche Gehirn ihrer Klientinnen und Klienten bis zur Realisierung dieser Technologien einzufrieren und somit zu konservieren. Ob die dadurch entstandenen genetischen/biologischen Verletzungen reversibel sind und welche Auswirkungen der kritische Auftauprozess auf die Materie hat, ist aus heutiger Sicht noch nicht abschätzbar.14 Neben allen technischen Überlegungen stellt sich die Frage, wie das Bewusstsein konstituiert ist oder wie dieses selbstbestimmt in einer möglichen Computersimulation verankert werden kann. Darüber hinaus müssen Entscheidungen über die Bewertungen innerhalb des Systems getroffen werden. Am Anfang stehen somit ethische Überlegungen, die von Menschen getroffen werden müssen. Die Parameter und Bewertungsfunktionen müssen physikalisch realisiert und formalisiert vorgegeben programmiert werden. »Hier gibt es demnach keine Selbst-Bewertung quasi aus Nichts – wie das jedoch bei lebendigen Systemen und biologischen Lebensformen der Fall ist«.15 Wird es noch einen freien Willen geben, der über die Abschaltung seiner selbst entscheiden kann? Problematisch ist an dieser Abwägung, dass nach wie vor kein Konsens darüber existiert, was genau das Bewusstsein und die Ich-Identität eines Menschen ausmacht und welche Funktionen sie im Detail ausführen. Folglich ist es noch nicht vorstellbar, wie eine Messung aussieht, die ermittelt, ob eine Übertragung des Bewusstseins aus der körperlichen Hülle heraus erfolgreich war. Ist das Ich in einem anderen Sleeve noch dasselbe? Wie werden diese Problematiken in der Serie verhandelt? In »Altered Carbon« wird diese Vision durch den im Nacken implantierten Datenstack verarbeitet.



Die cineastische Inszenierung transhumanistischer Motive

Die Inszenierung von transhumanistischen Motiven der virtuellen Räume, des Sleevewechsels und des bewusstseinsspeichernden Mediums, also des kortikalen Stacks, wird anhand von »Force of Evil«, Episode vier der ersten Serienstaffel, auf visuelle und narrative Muster untersucht. Die daraus entwickelten Thesen werden stichprobenartig durch weitere Folgen geprüft und zur abschließenden Analyse und Interpretation herangezogen. Das Vorgehen orientiert sich an der Methode des Sequenzprotokolls nach Werner Faulstich. Dabei wird die Handlung in einzelne Sequenzen und Subsequenzen unterteilt und geordnet.16 Im Protokoll werden anschließend Vermerke zur visuellen Umsetzung wie dem Beleuchtungskonzept, der Farbdramaturgie und der Kameraführung notiert.

»Altered Carbon« basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard Morgan17 und ist als eine spezielle Richtung der Science-Fiction in dem Genre Cyberpunk zu verorten. Faulstich merkt dazu an: »Ein Genre ist ein spezifisches Erzählmuster mit stofflich-motivlichen, dramaturgischen, formal-strategischen, stilistischen, ideologischen Konventionen ...«18 Die besonders dystopische Richtung der Science-Fiction19 zeichnet sich durch eine Welt aus, die technologisch sehr weit fortgeschritten ist, in der diese Mittel jedoch nur einer reichen und machtvollen Elite zur Verfügung stehen. Die größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich ist eines der Leitmotive des Cyberpunks. Das Leben ist geprägt von Pessimismus und einer düsteren, oft großflächig zerstörten Umwelt. Städte werden meist nachts gezeigt und zeichnen sich durch Neonreklame und flackernde Lichter aus. Weitere zentrale Themen sind unter anderem virtuelle Welten, künstliche Intelligenz und technische Modifikationen des menschlichen Organismus.20 Die Auswertung des Sequenzprotokolls ergab ein visuelles Ordnungsprinzip, welches sich exemplarisch anhand der transhumanistischen Motive in die »Virtual Reality (VR)«, »kortikaler Stack« und »Re-Sleeving« einteilen lässt. Licht-, Farb- und Kameragestaltung sind für die Bedeutungsbildung der erzählerischen Instanz elementar und bilden damit wesentliche Bestandteile einer filmischen Inszenierung. Deshalb sollen sie im Folgenden genauer untersucht werden.



Mind-Upload in die Virtual Reality

In der Welt von »Altered Carbon« ist das Bewusstsein vollständig als digitaler Code abgespeichert. Es ist somit möglich, nicht nur zwischen verschiedenen Sleeves zu wechseln, sondern auch in virtuell konstruierten Räumen zu existieren. In der Serie werden diese als virtuelle Verhör- und Folterumgebungen genutzt. In der ersten Sequenz befindet sich Kovacs, bewusstlos und angeschlossen an mehrere Kopfelektroden, auf einer Liege in einer Klinik, der Wei-Klinik.21 Neben ihm liegt ein ihm unbekannter Mann im gleichen Zustand. Zwei Mitarbeitende bedienen einen Computer, mit dem sie die Protagonisten in die VR hochladen und anschließend das Konstrukt überwachen. Der Klinikraum ist in hellem Weiß gehalten.22 Hier ist ein visueller Bruch zu vermerken, der im Kontrast zu dem sonst dunklen und düsteren Farbstil der Serie steht. Der nun folgende Eintritt in die VR wird durch die vertikale Bildteilung und eine Fischaugenoptik, die dem Blick durch eine VR-Brille gleichen, visualisiert. Das Bild wirkt anfangs verzerrt und die zuschauende Person wird durch die Bewegungsunschärfe und einen schnellen Zoom-Effekt in den Raum hineingezogen, der sich zeitverzögert konstruiert. Die Darstellung erinnert an ein Videospiel, in dem nur der sichtbare Bereich gerendert wird. Die Randbereiche der »Cadrage«23, sind dauerhaft verzerrt und transformiert. Daraus erschließt sich ebenfalls eine Verzerrung bzw. ein noch nicht konstruiertes Bild im »Off«24, das ebenfalls als Verweis auf Videogames zu interpretieren ist. Diese Wirkung visuell vorenthaltener Informationen im Off ist als Stilmittel dieses Motives zu verstehen. Weiterhin treten immer wieder »Glitches«, also temporäre Fehler, in der Konstruktion auf. Trotz der emotionalen Folter-und Kampfszenen zieht sich eine ruhige, fast schon unbeschwert wirkende Kamerafahrt durch die Sequenzen. Die Kamera nimmt zu einem großen Teil eine Low-angle-shot-Perspektive ein. Bei diesem Stilmittel wirken die betrachteten Menschen und Gegenstände viel größer und bedrohlicher, wodurch die Emotionen der Hilflosigkeit im VR-Folterraum visuell betont werden. Dazu tragen auch die extremen Close-up-Einstellungen der Kamera bei. Der Schmerz und die Verzweiflung sind formatfüllend dargestellt und machen es der zuschauenden Person unmöglich, sich ihrem Anblick zu entziehen.25 Dieses Spannungsfeld wird durch die Lichtinszenierung und den visuellen Look noch stärker herausgearbeitet. Letzterer vermittelt die Grundstimmung der Serie und transportiert diese ins Unterbewusstsein der zuschauenden Person. Die Inszenierung des VR-Motivs zeichnet sich durch den Einsatz von kalten Farben wie Blau und Grün in Kombination mit viel Schwarz aus. Zusätzlich findet sich meist eine Komplementärfarbe als Kontrast wieder. In dieser Konstellation erzeugen die Farben eine bedrückende, kühle und düstere Stimmung, die mit der Wahl des Genres Cyberpunk korrespondiert. Die Farbkombination wird auch in weiteren Szenen, die in dem Folterraum spielen, beibehalten und kann damit als Teil des visuellen Konzeptes jener Umgebung gewertet werden. Die Analyse der Kategorie des Lichts ergab ein sequenzübergreifendes Muster. Das Lichtkonzept der gesamten Serie greift den Lichtstil des Film noir auf. Dieser kann als eine moderne Umsetzung der Chiaroscuro-Inszenierung26 gesehen werden. Belegen lässt sich diese These durch die im Protokoll vermerkten Beleuchtungsstile, die sich durch low-key, hohe Kontraste, wenige Lichtquellen und den bewussten Einsatz von Schatten auszeichnen. Durch die Betrachtung dieser visuellen Inszenierung auf narrativer Ebene wird deutlich, dass diese für den schmalen Grat zwischen Gut und Böse stehen. Dies entspricht auch der eingangs erwähnten Detektivgeschichte. Diese Elemente finden sich bereits in den Ursprüngen des klassischen Film noir der 1940er und 1950er wieder und werden als sogenannter »Neo Noir« in »Altered Carbon« neu interpretiert.27 Als Ausnahme und somit als Bruch in der visuellen Umsetzung sind all jene Sequenzen zu betrachten, in denen die Ausbildung des jungen Kovacs, 250 Jahre zuvor, gezeigt werden. Die so erzeugte visuelle Abweichung ist ein wichtiges Gestaltungselement, um eine eindeutige Grenze der Zeit- und Ort-Dimension zu kommunizieren. Diese Sequenzen bleiben zwar innerhalb der Kameraführung konsequent, bedienen sich aber einer gewohnten und natürlichen Licht- und Farbsetzung, des sogenannten Normalstils.28



Kortikaler Datenstack

Die transhumanistische Vorstellung, das Bewusstsein außerhalb des Körpers oder auch komplett losgelöst von einer Materie zu erhalten, bildet das Leitmotiv der gesamten Serie. Wie werden die transhumanistische Vorstellung eines Mind-Uploads und die erwähnten Widersprüche in der Serie umgesetzt? In der Serienwirklichkeit von »Altered Carbon« bekommen alle Bürgerinnen und Bürger mit dem ersten Lebensjahr den kortikalen Stack in den Nacken implantiert. Er beinhaltet das pure menschliche Bewusstsein, codiert und gespeichert als »Digital Human Freight« (DHF).29 Das Bewusstsein kann somit in jeden Stack bzw. in jeden Sleeve heruntergeladen werden. »A sleeve is replaceable. But if your stack is destroyed, you die. There's no coming back from real death. So, avoid blunt force trauma to the base of the brain and energy weapons fired at the head«.30 Diese Aussage erklärt bereits zu Beginn der Serie das neue Verhältnis zum Tod und dem eigenen Körper. Wird der Körper tödlich verletzt, wird hier nur von einem Sleeve-Defekt, eine Art Sachbeschädigung gesprochen. Ein Download in einen neuen Sleeve ist die Lösung dieses Problems – sofern man sie sich leisten kann. Ist dies nicht der Fall, wird vom realen Tod gesprochen. Der Tod erscheint als Krankheit der Unterschicht. »Eternal life for those who can afford it means eternal control over those who can’t.«31 Der Elite in »Altered Carbon« stehen die besten Sleeves unbegrenzt zur Verfügung. Sie sind zudem im Besitz einer Back-up-Technologie. Die DHF-Kopie, gesichert in der Cloud, wird in den Stack eines vorrätigen Sleeves heruntergeladen. Damit sind sie unsterblich, selbst wenn ihr Stack zerstört wird. Interessant erscheinen zudem die Form, die Symbolik und der Gebrauch dieses fiktionalen Speichermediums. Der kortikale Stack ist ein sechseckiger, flacher Gegenstand aus einem schwarz-gräulichen Metall von etwa acht Zentimetern Durchmesser. Seine Oberfläche ist wabenförmig durchbrochen. Durch diese Öffnungen ist die DHF in Form einer blau-grün-leuchtenden Substanz zu erkennen.32 Im Gegensatz zu den uns bekannten Speichertechnologien wirkt das Medium in der Serie sehr organisch und viel weniger technisch. In einigen Sequenzen tragen die Protagonisten Stacks wie ein Amulett bei sich, wie zum Beispiel in einer Szene, in der Vernon Elliot den Stack seiner verstorbenen Tochter um den Hals behält und behütet. Die Seele eines geliebten Menschen nahe an seinem eigenen Herzen zu tragen, ist eine mögliche Interpretation. Umso widersprüchlicher erscheint die Fragilität des Behältnisses. Obwohl stets von einer metallischen Hülle die Rede ist, zerbröselt Kovacs den Stack eines Feindes mit seiner bloßen Hand. Ein Verweis auf die Zerbrechlichkeit und Labilität der Psyche? Ein weiteres Problem dieser Technologie: Die Technologie basiert auf einem Code und lässt sich somit gezielt hacken und mit Malware infizieren. Durch eine solche, von der Elite entwickelte Infektion wurden in der Vergangenheit nahezu alle Widerstandskämpfer,33 zu denen auch Kovacs gehörte, ausgelöscht. Dieser Angriff sollte die Bemühungen des Widerstands verhindern, die Lebensdauer jedes Menschen auf einhundert Jahre zu begrenzen. »No matter how rich and powerful you are, death will no longer be optional.«34



Re-Sleeving

In der Serie ist der Stack nicht von Geburt an Teil des menschlichen Organismus. Somit stellt sich die Frage nach dem Verhältnis zu dem aktuell getragenen und dem ursprünglichen Körper. In der Serienwirklichkeit ist es Tradition, seine verstorbenen Verwandten zu besonderen Anlässen in einem Leih-Sleeve wieder auferstehen zu lassen. Da hochwertige Sleeves für die Unterschicht nur schwer zugänglich sind, ist es nicht unüblich, dass Kinder in Sleeves älterer Menschen oder in den Sleeve eines anderen Geschlechts heruntergeladen werden. Im Folgenden wird diese Problematik am Beispiel einer Nebenhandlung der untersuchten Episode aufgeführt: Die Polizistin Kristin Ortega lädt ihre Großmutter in den Sleeve eines Verbrechers, der sich über die Feiertage im Sleeve-Arrest befindet. Der Sleeve des Kriminellen – bärtig, tätowiert und glatzköpfig – löst in der Familie Verwunderung aus. Doch das vertraute Verhalten der Großmutter sorgt für Akzeptanz. Trotz des gesunden und jüngeren Sleeves erinnert die Körperhaltung an die einer körperlich eingeschränkten und zerbrechlichen Frau. Auch ein leichter Schwindel und Desorientierung, die sogenannte »Sleeve-Sickness«, sind Nebenwirkungen dieses Sleevewechsels. Diese Begleiterscheinungen des Re-Sleevings zeigen sich häufig im Handlungsverlauf der Serie. In dieser Sequenz scheint es, als mache es für die Familienmitglieder keinen Unterschied, welchen Sleeve die Großmutter trägt. Nur ihre eigene, streng gläubige Tochter kann sich nicht über das Wiedersehen freuen. Ist es, abgesehen von den Nebenwirkungen des Sleevewechsels, nicht egal, welche Hülle das Bewusstsein (bzw. die eigene Identität) trägt?35 Diese Frage stellt sich beispielsweise auch in einer Szene, in der sich Kovacs und die Polizistin Ortega näherkommen. Sie versorgt seine Wunde und erzählt nebenbei Geschichten, wie die einzelnen Narben auf seinem Körper entstanden sind. Kovacs findet heraus, dass der Sleeve, den er trägt, einst Ortegas Lebenspartner Elias Ryker gehörte.36 Sie liest die gemeinsamen Erinnerungen an Rykers Sleeve ab und wirkt dabei emotional erregt. Anschließend blickt sie Kovacs tief in die Augen.37 Er fragt Ortega, was sie sieht, wenn sie in seine Augen schaut. Ortega: »They’re not your eyes. When I look into his eyes, I see you looking back at me, and it’s been a long time since someone looked at me like that«.38 Kovacs erwidert, es tue ihm leid, dass er nicht Ryker sei. Ortega fühlt sich dem Sleeve dennoch so emotional verbunden, dass sie sich ihren Gefühlen hingibt und Kovacs verführt.

Neben der Frage, ob die Speicherung des Bewusstseins unabhängig vom Körper Identität stiften kann, birgt die strikte Trennung von Stack und Sleeve eine weitere Problematik. Theoretisch lässt sich der Sleeve wie Kleidung wechseln, jedoch stellt sich heraus, das häufiges Re-Sleeving auch Auswirkungen auf die Psyche und das Wesen einer Person zeigt. »You can’t imagine how many sleeves I’ve ridden, what it’s made me«.39 Diesen Satz sagt Dimi, der Zwilling,40 als er Kovacs fälschlicherweise für Elias Ryker hält und ihn im VR-Raum der Wei-Klinik foltert. Dabei wechselt Dimi zwischen den Gesichtern seiner vorher getragenen Sleeves. Dieser Wechsel wird durch Glitches und Verzerrungen dargestellt. Die Unterscheidung zwischen dem Geburts-Sleeve, also dem Original-Körper, und den darauffolgenden Sleeves liefert einen weiteren Hinweis auf das Zusammenspiel des eigenen Körpers mit dem Bewusstsein. Die Serie zeigt auf, dass es in der Welt von »Altered Carbon« zwar technologisch möglich ist, in Form des Mind-Uploads die Unsterblichkeit zu erreichen, mahnt aber auch an, welche Verantwortung und Gefahren mit der Überwindung des Todes einhergehen.

In der Serie finden sich die von Al-Rodhan beschriebenen Neuro-P5-Motivatoren wieder. Macht, Profit, Vergnügen, Stolz und Dauerhaftigkeit werden in der Narration vor allem durch die sogenannten Methusalems, kurz Meths, also die Elite, zum Ausdruck gebracht. Sie verdeutlichen, wie sich Macht und Geld über Generationen hinweg selbst erhalten und damit soziale Veränderungen nahezu unmöglich werden. Meths besitzen die finanziellen Möglichkeiten, ihre alten, kranken oder beschädigten Sleeves durch den Upload ihres Bewusstseins unbegrenzt zu wechseln und mit dem Handel von Sleeves immer mehr Vermögen zu generieren (Profit). Sie haben hohen politischen Einfluss, konnten im Verlauf der Jahrhunderte Beziehungen aufbauen und halten ihren Status und ihre Position lebenslang bei (Macht). Sie präsentieren ihre Errungenschaften bei Auktionen (Stolz) und ihre Langeweile vertreiben sie sich mit illegalen Sleevekämpfen, vergleichbar mit Gladiatorenwettstreiten bis zum Tod (Vergnügen).41 Je reicher und einflussreicher die Meths sind, desto mehr fürchten sie den realen Tod durch die Zerstörung ihres Stacks. Ein regelmäßiges Back-up löst allerdings auch dieses Problem (Dauerhaftigkeit). Die Ideen des Transhumanismus und die ihm zugrunde liegenden technologischen Bemühungen, den Menschen zu optimieren, werden in »Altered Carbon« zu einer Techno-Dystopie. Eine Herrschaftstechnologie der Mächtigen und Reichen, die keinen moralischen Kompass besitzen und sich selbst für Gott halten. »Oh, Mr. Kovacs, haven’t you heard? God is dead. We have taken his place.«42

Neben der Untersuchung und Interpretation der transhumanistischen Motive auf der narrativen Ebene gab die visuelle Sequenzanalyse Aufschluss über die Art der Inszenierung mittels filmischer Gestaltungsmittel und der darin entworfenen Objekte. Die Analyse zeigt auf, dass sich ein konsequentes Gestaltungsmuster der Motive ergibt, welches die Bedeutungsbildung der narrativen Ebene unterstützt. Die Serie fokussiert dabei bestimmte Themen des transhumanistischen Diskurses und arbeitet diese mit Gestaltungsmitteln des Film noir auf. Der düstere und dunkle Beleuchtungsstil, ergänzt durch kalte Farben und eine ruhige Kamerafahrt, durchbrochen vom partiellen Einsatz von Komplementärfarben bis hin zu einem gegensätzlichen Filmlook, zeichnen den Stil der Serie aus. Der schwarz gekleidete und geheimnisvoll auftretende Protagonist Kovacs trägt einen kleinen rosafarbenen Rucksack mit Einhorn-Motiv, die VR als psychischer Folterraum, der zeitgleich reale Schmerzen verursacht und zuletzt die Widersprüche zwischen Sleeve und Stack, Körper und Geist, Leben und Sterben, Realität und Fiktion: Genau dieses Spannungsverhältnis der dramaturgischen und bildästhetischen Verarbeitung der Serie als Techno-Dystopie spiegelt die Konflikte der transhumanistischen Ideen. Die Serie problematisiert, wie eine Technologie zur Erlangung von Unsterblichkeit missbraucht wird und dadurch Machtasymmetrien verstärkt werden. »The ebb and flow of life what makes us all equal in the end«43 – genau dieses Phänomens wird sich Kovacs ebenfalls bewusst: »The danger of living too many times: you forget to fear death.«44



Literaturempfehlungen zum Thema:

Moravec, Hans (1990): Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence. Cambridge 1990
Harari, Yuval Noah (2018): Homo Deus. A Brief History of Tomorrow. New York 2018

1 Kalogridis, Laeta; Miguel Sapochnik (2018): Altered Carbon, S 01, EP 01 »Out of the Past«. In: Netflix, 02.02.2018, https://www.netflix.com/title/80097140 (Stand: 01.07.2020).
2 Kristin Ortega ist eine hochrangige Polizei-Offizierin des Bay City Police Departments. Sie ist beauftragt, den Mord an Bancroft aufzuklären.
3 Kalogridis; Sapochnik, 2018, S 01, EP 01 »Out of the Past«, 00:17:25–00:17:33.
4 In der Welt von »Altered Carbon« werden menschliche Körper nur noch als austauschbare Hüllen für das menschliche Bewusstsein bezeichnet. Der Körper, mit dem ein Individuum geboren wird, wird als »Geburtshülle« – Birth Sleeve – bezeichnet.
5 Huxley, Julian (1957): New Bottles for New Wine. Essays. London 1957, S. 17.
6 Vgl. Gilson, Dirk; Kaufmann, Thomas; Wache, Klaus (2014): Transhumanismus – Mensch 2.0 – Quarks & Co, https://www.youtube.com/watch?v=IDm0uSvZRHQ (Stand: 03.08.2020), 00:00:02–00:00:32.
7 Vgl. Al-Rodhan, Nayef (2019): »Fixing discrimination in algorithms mirrors in many ways the difficulties of eliminating discrimination in any social system«. In: Conditio Humana – Technology, Ai and Ethics, https://conditiohumana.io/interview-nayef-al-rodhan/ (Stand: 27.09.2020).
8 Vgl. Ebd.
9 Vgl. Moravec, Hans (1990): Mind Children: The Future of Robot and Human Intelligence.
Cambridge 1990, S. 1.
10 »Die Hoffnung der Kryoniker ist es, eine gewisse Zeitspanne überdauern zu können, um mithilfe zukünftiger Medizin und Technologie eines Tages wieder ›aufwachen‹ und weiter leben zu können. Hiermit geht auch die Hoffnung einher, den Körper wieder verjüngen zu können und mögliche Krankheiten, die zum Tod geführt oder beigetragen haben, zu heilen.« (Röder, Christian (2019): Wissenswertes zur Kryonik. In: Was ist Kryonik?, https:// kryonik.de/ (Stand: 27.10.2020))
11 Vgl. Regalado, Antonio (2018): A startup is pitching a mind-uploading service that is »100 percent fatal«.In: MIT Technology Review, https://www.technologyreview.com/2018/03/13/144721/ a-startup-ispitching-a-mind-uploading-service-that-is-100-percent-fatal/ (Stand: 06.05.2020).
12 Koncsik, Imre (2019): Unser Gehirn – ein biologischer Quantencomputer? Die verborgene geistige Ordnung. Göttingen 2019, S. 7.
13 Koncsik, 2019, S. 13.
14 Vgl. Nectome (2020): Research, https://nectome.com/research/ (Stand: 27.10.2020).
15 Koncsik, 2019, S. 16.
16 Vgl.Faulstich, Werner (2008): Grundkurs Filmanalyse, 2. Aufl., Paderborn 2008.
17 Vgl. Morgan, Richard (2002): Altered Carbon, 1. Aufl., London 2002.
18 Faulstich, 2008, S. 29.
19 Anzumerken sei, dass Science-Fiction weit mehr als nur Raumschiffe, fremde Galaxien und Zeitreisen umfasst. Vielmehr bietet dieses Genre einen Umgang mit spekulativen Sujets und fantastischen Gestaltungswelten und beschreibt nicht das Geschehene, sondern, als ob es in unserer Wirklichkeit geschehen wäre. (Faulstich, 2008, S. 38).
20 Vgl. Wulff, Hans Jürgen (2012a): Cyberpunk. In: Lexikon der Filmbegriffe, https://filmlexikon.uni-kiel.de/ index.php?action=lexikon&tag=det&id=773 (Stand: 03.12.2020).
21 Diese Klinik ist eine Einrichtung, die sich auf Verhöre und Folter innerhalb einer VR spezialisiert hat. Die zu verhörenden Personen werden so lange gefoltert, bis sie kurz vor dem Wahnsinn stehen und die benötigten Informationen freigeben.
22 Vgl. Friend, Russel; Garrett, Lerner; Graves, Alex (2018): Altered Carbon, S 01, EP 04 »Force of Evil« In: Netflix, 02.02.2018, https://www.netflix.com/title/80097140 (Stand: 02.07.2020), 00:00:31–00:01:29
23 Im filmwissenschaftlichen Kontext bezeichnet Cadrage das Bildfeld, welches vom Bildformat (Frame) eingeschlossen ist. Sie bestimmt die bildkompositorische Umsetzung sowie die Platzierung und Bewegung von Gegenständen und handelnden Personen.
24 Off: Annahme der »Weiterexistenz des nicht sichtbaren Szenenfeldes« (Wulff, Hans Jürgen (2012b): Off / On. In: Lexikon der Filmbegriffe, https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php? action=lexikon&tag=det&id=1218 (Stand: 03.12.2020)).
25 Vgl. Friend; Garret; Graves, 2018, S 01, EP 04 »Force of Evil«, 00:01:30–00:02:45.  
26 Chiaroscuro: Die Hell-Dunkel-Malerei, bezeichnet ein Gestaltungsmittel der Malerei mit dramatisierenden Hell-Dunkel-Effekten. Dieser Stil hebt, teils auch unnatürliche Kontraste und Spannungen hervor. (Vgl. The National Gallery, London (o. J.): Chiaroscuro, Glossary, https:// www.nationalgallery.org.uk/paintings/ glossary/chiaroscuro (Stand: 03.10.2020)).
27 Vgl. Naremore, James (2019): Film Noir: A Very Short Introduction. Oxford 2019, S. 43–45.
28 Vgl. Friend; Garret; Graves, 2018, S 01, EP 04 »Force of Evil«, 00:04:52–00:05:55.
29 Vgl. Kalogridis; Sapochnik, 2018, S 01, EP 01 »Out of the Past«, 00:11:50–00:12:30.
30 Kalogridis; Sapochnik, 2018, S 01, EP 01 »Out of the Past«, 00:12:18–00:12:25.
31 Densham, Nevin; Fisher, Casey; Goddard, Andy (2018): Altered Carbon, S 01, EP 07 »Nora Inu«. In: Netflix, 02.02.2018, https://www.netflix.com/search?q=altered&jbv=80097140 (Stand: 09.11.2020), 00:44:43– 00:44:46.
32 Vgl.Nelson, Brian; Briesewitz, Uta (2018): Altered Carbon, S 01, EP 08 »Clash by Night«. In: Netflix, 02.02.2018, https://www.netflix.com/title/80097140 (Stand: 03.10.2020), 00:25:34–00:25:42.
33 Vgl. Densham; Fisher; Goddard, 2018, S 01, EP 07 »Nora Inu«, 00:55:11–00:55:22.
34 Densham; Fisher; Goddard, 2018, S 01, EP 07 »Nora Inu«, 00:33:20–00:33:25
35 Vgl. Friend; Garret; Graves, 2018, S 01, EP 04 »Force of Evil«, 00:17:32–00:18:18.
36 Elias Ryker war Offizier des Bay City Police Department und Kristin Ortegas Partner und Liebhaber. Falsche Beschuldigungen gegen ihn sorgten für seine Verhaftung und die Lagerung seines Stacks außerhalb des Sleeves – also im »Nichts«. Bancroft erwab Rykers Sleeve und nutze ihn für Kovacs.
37 Vgl. Densham, Nevin; Briesewitz, Uta (2018): Altered Carbon, S 01, EP 05 »The Wrong Man«. In: 37Netflix, 02.02.2018, https://www.netflix.com/search?q=altered&jbv=80097140 (Stand: 22.09.2020), 00:36:00– 00:37:40. 38Densham; Briesewitz, 2018, S 01, EP 05 »The Wrong Man«, 00:36:10–00:37:01.
39 Friend; Garret; Graves, 2018, S 01, EP 04 »Force of Evil«, 00:11:31–00:11:35.
40 Dimi der Zwilling oder auch Dimi 2 ist die illegale Kopie von Dimitri Kadmin. Dimi foltert Takeshi Kovacs, da er ihn für Elias Ryker hält, um die Wahrheit über den Tod seines Bruders zu erfahren.
41 Vgl. Nelson, Brian; Hurran, Nick (2018): Altered Carbon , S 01, EP 03 »In a Lonley Place«. In: Netflix, 02.02.2018, https://www.netflix.com/title/80097140 (Stand: 12.10.2020), 00:37:00–00:42:08.
42 Nelson; Hurran, 2018, S 01, EP 03 »In a lonley Place«, 00:26:55–00:26:58.
43 Densham; Fisher; Goddard, 2018, S 01, EP 07 »Nora Inu«, 00:32:50–00:32:54.
44 Densham; Fisher; Goddard, 2018, S 01, EP 07 »Nora Inu«, 00:00:29–00:00:34.


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